Tatsächlich hängt zuallererst alles vom richtigen Atem ab und dem individuell natürlichen Stimmsitz. Die natürliche Atmung ist die Zwerchfellatmung, die kann man am Besten entdecken, wenn man sich auf den Boden legt und die Hände auf den Oberbauch auflegt und ruhig atmet. Achtet man dabei darauf, dass sich der Brustkorb nicht hebt, Heben und Senken des Brustkorbes ist sowieso ungesund – aber im Laufe des Lebens verlagerst sich unser Atem durch Stress immer weiter nach oben, dann hat man schon die natürliche Atmung, die sog. Zwerchfellatmung. Jedes Kind kommt mit der natürlichen Atmung zu Welt.
Die Zwerchfellatmung ist die Grundlage für eine gute Stimme. Auf der natürlichen Atmung kann man seinen individuellen Stimmsitz entdecken, das allerdings sollte unter Anleitung geschehen und von jemandem mit einem sehr guten Hörvermögen erarbeitet werden. Dann kann man seine Stimme entfalten, ohne Schaden zu nehmen.
Man unterscheidet zwischen der normalen Sprache im Alltag und der sog. Bühnensprache. Die Bühnensprache brauche ich, wenn ich ohne Mikro laut reden muss, auf der Theaterbühne oder auf einer Bühne für großen Präsentationen ohne Mikrofon. Die Bühnenstimme ist sehr laut, die Schauspieler brüllen sich an auf der Bühne, aber im Zuschauerraum hat man das Gefühl, sie sprechen mit normaler Stimme. Die Stimme wird hier auf dem Atem geführt unter Druck, auf der sog. Stütze.
Alles etwas verwirrend, ich weiß, aber durchaus erlernbar. Alleine lernen ist schwierig, aber es geht, ich habe das machen müssen. Wenn im Zuschauerraum die Leute rufen: „Lauter! Lauter!“, dann hast Du so eine Not, lauter sprechen zu lernen und darfst aber keine gefransten Stimmbänder bekommen, keine Knoten, sie müssen geschmeidig bleiben.
Ich telefonierte mit meiner Gesangslehrerin und wir haben beschlossen, dass ich die Sprechstimme von der Gesangsstimme ableiten kann, die Technik ist die gleiche, nur die Gesangsstimme wird in einen anderen Resonanzraum des Kopfes gedrückt, viel weiter hinten, als die Sprechstimme. Bei der Sprechstimme ist die Resonanz vorne, neben der Nase. Und wenn es da vibriert, d.h. der Luftstrom die Knochen zum Schwingen bringt – Bingo – das ist die perfekte Stimme. Jetzt kommt nur noch die Artikulation.
Die Vokale sind die Melodieträger, wie beim Singen, es gibt klingende Konsonanten, die die Stimme vorne halten. Und dann mit Werfe lossprechen. Dann kommt die Interpretation, z.B. vom Gedicht. … Ich höre jetzt auf, habe versucht, es so zu erklären, dass es alles ganz einfach klingt, aber ich fürchte, es liest sich oberkompliziert. Noch fehlt mir ein wenig Equipment, um online ins Sprechen zu gehen, aber wenn alles zusammen ist, dann kann ich anhand von verschiedenen Textarten erklären und vorsprechen.
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Brigitte